Der Autor: Georgi Grozdev ist Gründer des Verlags Balkani und seit 2002 Chefredakteur der Zeitschrift „Literarischer Balkan". Autor mehrerer Sammelbände mit Erzählungen und Novellen (u.a.„Weideauen für Reiche" „Gottes Brosamen") sowie der Romane „Beute" und „unnütz". Zum Werk Grozdevs gehören auch Dokumentarbücher und Porträtbände (u.a.„Augenblicke mit Vasko", „Eine aussterbende Art. Begegnungen mit Meistern"), Bände mit Essays („Wir sind die Imperatoren!" „Die Entdeckung des Balkans") sowie Bücher mit Interviews mit Schriftstellern aus Bulgarien und den anderen Balkanländern: („Buch mit Autograf",„Wir haben nicht gelogen"). Grozdev ist Träger der nationalen Auszeichnung für Kurzgeschichten Elin Pelin (2002) und war für den nationalen Literaturpreis Elias Canetti nominiert. Er ist Mitglied des bulgarischen PEN-Zentrums.
Das Buch;„Unnütz"ist die Fortsetzung des im Canetti-Verlag in deutscher Sprache erschienenen Romans Georgi Grozdevs „Beute". Gleich nach seinem Erscheinen hat Grozdevs neuer Roman bei Lesern, Kritik und in der Literaturszene gleichermaßen Aufmerksamkeit erregt.„Unnütz" stellt das Schicksal eines Künstlers in der kommunistischen Diktatur und während der postkommunistischen Transformation nach 1989 dar. In beiden Büchern steht das (Über-) leben des Künstlers in engem Zusammenhang mit der Aggression der in beiden Systemen von den gleichen Gruppen dominierten Gesellschaft. Die Metamorphose der ehemaligen politischen Führer in neue quasidemokratische Herrscher, der Wertezerfall und die Auswüchse der Ausbeutung werden meisterhaft und nicht ohne Bitterkeit dargestellt. Grozdevs Roman ist auch ein eigenwilliger Aufruf zur Menschlichkeit und Sittlichkeit, der zugleich die ewigen Fragen nach der menschlichen Existenz und der Sinngebung des menschlichen Lebens aufwirft.